1955 gibt es in Baden-Württemberg nur noch etwa fünfzehn Jugendhäuser. In den folgenden Jahren nimmt ihre Zahl, besonders in den größeren Städten, aber schnell wieder zu. Das Arbeitskonzept der ersten deutschen offenen Jugendarbeiter*innen ist allerdings, im Vergleich zu den GYA-Einrichtungen, ein komplett anderes. Für die Mehrheit der Pädagogen und Pädagoginnen ist der Offene Bereich eine „Gefährdung“ für die Jugendlichen. Im Jugendhaus gelten jetzt strikte Regeln und im Mittelpunkt der Arbeit stehen Angebote für eine „sinnvollen Freizeitgestaltung“. In Baden-Württemberg ist dies vor allem die musische Bildungsarbeit. Mehrheitlich galt damals: „Rumgammeln gab es bei uns nicht!“ (deutscher Hausleiter). Wer ins Jugendhaus kommt, hat sich bitte zu beschäftigen, vorzugsweise in den Werkstätten.
In Mannheim, Heidelberg, Sinsheim, Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Esslingen, Göppingen und einigen kleineren Gemeinden gibt es »Offene Türen« für Kinder und Jugendliche, die von Kommunen, Jugendringen oder Vereinen unterhalten werden.