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Neue JIM-Studie belegt: Die Vermittlung von Medienkompetenz ist notwendiger denn je

Vor wenigen Tagen erschien die neuste JIM-Studie. Die repräsentative Studie wird jährlich vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) herausgegeben und zielt darauf ab, das Medienverhalten von jungen Menschen in Deutschland zu erfassen.


Hate Speech, Desinformation und sexuelle Belästigung im Netz
Die aktuelle Studie liefert zugleich erneut wichtige Daten zu Problematiken und Herausforderungen. Ungefähr die Hälfte aller befragten Jugendlichen gab an, im vergangenen Monat mit beleidigenden Kommentaren konfrontiert gewesen zu sein, etwa zwei von fünf Jugendlichen sogar mit Hassbotschaften. 23 Prozent sind im letzten Monat ungewollt auf pornografische Inhalte gestoßen.

Darüber hinaus gaben mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen an, dass ihnen im letzten Monat Fake News begegnet sind. 42 Prozent wurden mit extremen politischen Ansichten und 40 Prozent mit Verschwörungstheorien konfrontiert. Mit Blick auf die unterschiedlichen Teilgruppen zeigt sich, dass Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen, häufiger angaben, diesen drei Phänomenen begegnet zu sein. Die Autor*innen warfen die Frage auf, ob bestimmte Jugendliche „besser in der Lage“ seien, solche problematischen Inhalte „zuzuordnen“.

Gefragt wurden die Jugendlichen zudem, ob und wie häufig sie bereits sexuelle Belästigung im Netz erfahren haben. Es wird deutlich: Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge hat bereits sexuelle Belästigung erlebt. Sechs Prozent der Betroffenen gab sogar an, mehrmals in der Woche sexueller Belästigung im Netz ausgesetzt zu sein.

Die im Rahmen der JIM-Studie erhobenen Befunde verdeutlichen, wie wichtig es in der Jugend(sozial)arbeit ist, junge Menschen im Umgang mit Medien zu begleiten. Hierzu zählt auch, ihnen einen Raum zu bieten, die eigenen Erfahrungen im Digitalen sowie gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren.

Tipp
IN VIA (Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit) hat eine anschauliche Materialsammlung erarbeitet, die nicht nur für Fachkräfte der Jugend(sozial)arbeit von Interesse ist. Die ausgewählten medienpädagogischen Methoden widmen sich Themen wie Fake News, Netiquette und Hate Speech. Sie lassen sich mit wenig Aufwand in Präsenz oder virtuell umsetzen. Neben Literaturempfehlungen und Toolsammlungen enthält die Pinnwand auch kreative und lustige Impulse für Online-Veranstaltungen.

Quelle: jugendsozialarbeit.news, Mittwoch 06. Dezember 2023, www.jugendsozialarbeit.news