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Sexuelle Bildung von Kindern und Jugendlichen
Die Online-Seminarreihe bietet Hintergrundwissen und Ideen, um junge Menschen im Umgang mit der „Entwicklungsaufgabe Sexualität“ zu unterstützen. Selbstbestimmte und gut informierte Kinder und Jugendliche haben bessere Chancen, ihre sexuelle Identität und ihre Beziehungen zu gestalten ohne vermeidbare Risiken einzugehen. Sexuelle Bildung schützt vor sexualisierter Gewalt.
Sexuelle Bildung schafft alters- und geschlechtergerechte Lernorte. Sie vermittelt grundlegendes Wissen zu Sexualität wie auch Verhaltens- und Kommunikationsregeln, die auf gegenseitigem Respekt basieren. Das Verhältnis zum eigenen Körper und die Möglichkeit, Gefühle und Unsicherheiten auszudrücken, sind zentral bei der Entwicklung persönlicher Identität. Bewusst gestaltete Angebote begleiten dabei, sich und andere zu verstehen.
Das Fachreferat Sexualpädagogik und Prävention sexualisierter Gewalt der AJS bietet eine Online-Reihe zum Thema an. Die einzelnen Online-Angebote greifen darin grundlegende Bereiche sexueller Bildung auf. Neben einem theoretischen Input erhalten pädagogische Fachkräfte und Interessierte die Möglichkeit, in den Diskurs zu gehen und Fragen zu stellen.
Themen und Termine
Die Online-Seminare finden jeweils von 10:00-12:30 Uhr über Zoom statt.
Sie können unabhängig voneinander gebucht werden.
Kosten
pro Online-Seminar: 25,00 Euro
Anmeldung
Sie können sich online anmelden unter: https://www.ajs-bw.de/reihe-sexuelle-bildung.html
TN-Beschränkung: 30 Personen
05.04.2023
Gendersensible Sexualpädagogik: Mädchen*
Nadine Preisach-Podchull & Isabel Mentor, Mädchen*gesundheitsladen e.V., Stuttgart
Die Entwicklung einer eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität gehört für Mädchen* und junge Frauen* zu den zentralen Entwicklungsaufgaben in der Pubertät und Adoleszenz. Sexualität kann sich für Mädchen* und junge Frauen* vielfältig, bunt und mutig aber auch verunsichernd darstellen. Mädchen* und junge Frauen* auf diesem Weg zu begleiten und dabei Orientierung zu bieten, ist eine zentrale Aufgabe der Mädchen*arbeit. Grundlage für Angebote im Bereich der sexuellen Bildung ist eine klare eigene Haltung der Pädagogin* gegenüber den vielen Facetten des Themenkomplexes Sexualität, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten. Dies erfordert eine prozessorientierte Selbstreflexion eigener Werte und Ansichten. Welche Fragen beschäftigen Kinder und Jugendliche, wie können sie inhaltlich aufbereitet werden und welche Themen sind immer Bestandteil der sexualpädagogischen Arbeit mit Mädchen*?
27.04.2023
Gendersensible Sexualpädagogik: Jungen*
Daniel Deggelmann, profamilia e.V., Stuttgart
Geschlechtsspezifische sexualpädagogische Angebote vermitteln wertschätzend, fachkundig und reflektiert grundlegendes Körperwissen. Je nach biologischem Geschlecht sind körperliche Vorgänge und Veränderungen unterschiedlich. Entwicklungsphasen finden in der Regel nicht einheitlich statt. Trotz gleichen Alters sind Fragen und Anliegen der jungen Menschen deshalb häufig sehr breitgefächert und mit Fragen zu Sexualität muss entsprechend achtsam und schamsensibel umgegangen werden. Daher bewährt es sich weiterhin in der Praxis, die Gruppenangebote nach Geschlechtern zu trennen. Gendersensible Sexualpädagogik bedeutet allerdings, gängige Stereotypisierungen zu hinterfragen, individuelle Identitätskonstruktionen zu achten und Diskriminierungen aller Art zu vermeiden. Im Fokus des Online-Seminars stehen alle jungen Menschen mit biologisch männlichen Geschlechtsmerkmalen, Trans- und Interpersonen miteingeschlossen. Welche Fragen beschäftigen Kinder und Jugendliche, wie können sie inhaltlich aufbereitet werden und welche Themen sind immer Bestandteil der sexualpädagogischen Arbeit mit Jungen*?
17.05.2023
Queere Basics in der Kinder- und Jugendarbeit
Helene Weber & Coco Walter, Regenbogen.Bildung.Stuttgart
Sexualität ist ein wichtiger Teil der menschlichen Entwicklung und Identitätsbildung. Queere junge Menschen merken häufig schon bald, dass sie sich mit der sozialen Norm nicht identifizieren können. Auch wenn sich die Gesellschaft immer mehr öffnet, ist die binäre Sichtweise noch fest in den Köpfen verankert. Nur jede:r zehnte queere Heranwachsende gibt an, die innere Bewusstwerdung sexueller Orientierung und Identität sei leicht gewesen. Ängste, Belastungen, Unsicherheiten und Diskriminierungen sind oft die Folge. Vielfalt kann manchmal auch überfordern. Was ist normal? Was darf sein? Wo stehe ich? Was mache ich, wenn ich merke, dass ich „anders“ bin? Das Online-Seminar vermittelt Wissen über die Vielfalt von Geschlecht, sexueller Orientierung und Lebensweisen queerer Menschen.
21.06.2023
Lost in Translation? - Kultursensible Sexualpädagogik
Karoline Heyne, Beziehungsweise Wachsen, Leipzig
Einstellungen zu Sexualitäten und Beziehungen sind beeinflusst und geprägt durch die eigene Biografie, den familiären Umgang und durch gesellschaftliche Traditionen und Gewohnheiten. Sie sind den Menschen vertraut und letztlich die „Sprache“, die innerhalb der eigenen Gruppe verstanden wird. Im Kontakt mit dem scheinbar anderen und „fremden“ wird deutlich, dass nicht immer und überall gleich gesprochen wird, dass sich Traditionen, Überzeugungen und Gewohnheiten unterscheiden können. Gerade im Bereich der intimen und identitätsstiftenden Sexualität, kann diese Empfindung verunsichern.
Sexuelle Bildung kann für junge Menschen mit Migrationsgeschichte ein Balanceakt zwischen dringend notwendiger, oft auch gewünschter Aufklärung und einer beschämenden Aufforderung sein. Wie kann es gelingen, Heranwachsende verschiedener Kulturen zu ermutigen, sich im geschützten Rahmen selbst bewusst zu werden, andere Sichtweisen zu reflektieren und sich mit dem Thema Sexualität auseinanderzusetzen, ohne davon überfordert und überrollt zu werden?
03.07.2023
Digitale Medien und Sexualität
Danilo Ziemen, Institut für Sexualpädagogik, Koblenz
Nahezu alle Jugendlichen und viele Kinder besitzen ein Smartphone. Nicht wenige haben einen unbegrenzten Zugriff auf die medialen Inhalte. Instagram, TikTok, Youtube und Games sind aus dem Leben von Heranwachsenden nicht mehr wegzudenken. Doch welche Auswirkungen haben diese Zugänge auf die sexuelle (Selbst)Aufklärung von Kindern und Jugendlichen? Was bewirkt das Schauen von pornografischem Material? Welchen Einfluss auf die Körperbilder können festgestellt werden? Im Seminar soll der Blick auf die Risiken und Chancen des Digitalen zum Thema Sexualität gerichtet werden: Wie können Kinder und Jugendliche im Umgang mit „Sex-Medien“ bestärkt werden? Welche Begleitung ist angemessen? Welche digitalen und analogen Ressourcen gibt es?
20.07.2023
Sexuelle Bildung bei Kindern und Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten
Lennart Seip, Liebelle e.V., Mainz
Die Sexualität eines Menschen erstreckt sich von der Geburt an über alle Lebensphasen. Jede Lebensphase ist mit verschiedenen Entwicklungsaufgaben verknüpft. Besonders für Menschen mit einer geistigen Behinderung und ihre Bezugspersonen stellt das Thema Sexualität häufig eine große Herausforderung dar. Beziehungserfahrungen in Freundschaften und Partnerschaften sind nicht selten von Unsicherheiten, auch von Seiten der Eltern und Angehörigen, begleitet. Möglichkeiten der Aufklärung und die Unterstützung einer positiven Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, dem eigenen Körper und den eigenen Gefühlen sind für die sexuelle Entwicklung sowie eine selbstbestimmte Lebensführung zentral. Vor dem Hintergrund dieser Aspekte stellt der Eintritt in die Pubertät häufig einen Wendepunkt im Leben der jungen Menschen und ihres sozialen Umfelds dar.
Die Veranstaltung vermittelt Grundlagen der psychosexuellen Entwicklung bei Menschen mit Lernschwierigkeiten. Des Weiteren werden verschiedene Methoden und Materialien vorgestellt, die sich in Bildungs- sowie Beratungspraxis bewährt haben.
Kontakt
Aktion Jugendschutz
Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg
Tel. 0711/23737-0
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AGJF Baden-Württemberg
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70469 Stuttgart
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