38 Jahre sind gefühlt eine halbe Ewigkeit, wenn man sie im gleichen „Job“ verbringt. Ob das denn nicht irgendwann langweilig geworden ist, wurde ich in letzter Zeit öfters gefragt. „Wo? Bei der AGJF? - na du bist lustig…“ war so oder so ähnlich meine (kichernde) Antwort.
Aus den geplanten zwei Jahren ABM sind also tatsächlich fast 40 Jahre geworden.
1985 kam ich aus der Offenen Jugendarbeit in NRW in die AGJF um das sehr umfangreiche Projekt zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit „Freiwillige Gemeinschaftsarbeiten“ zu übernehmen - arbeitslose Jugendliche konnten hier sozialversichert in Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit beschäftigt werden. Fast alles lief damals noch über das Telefon und die erste Zeit war zum Verzweifeln: Schwäbisch als Fremdsprache - ich verstand so gut wie nichts.
Mein Projekt wurde 2003 ersatzlos eingestellt, als die Landesregierung einen umfassenden Sparkurs einschlug. Dank des großen Einsatzes von Ecke Ensslen-Holl, dem damaligen Geschäftsführer, konnte ich aber auch ohne Projektfinanzierung weiter in der AGJF bleiben.
Und warum dann noch 20 Jahre?
Das ist dann die Kurve zu „Wird das nicht mal langweilig?“. Wie die Offene Kinder- und Jugendarbeit selbst, bietet die Arbeit in der Landesgeschäftsstelle der OKJA immer neue Themen, Inhalte, Projekte und „Spielwiesen“.
Spielwiesen ist ein schönes Wort um zu beschreiben, dass es immer wieder möglich war, mich in neue Arbeitsbereiche einzubringen, die mich interessierten oder die mir einfach Spaß machten. Das ist bis heute so geblieben und dafür ein großes Dankeschön an die Geschäftsführer der AGJF, die Vorständ*innen und besonders auch an meine Kolleg*innen, mein Team, das immer da war, wenn es mal etwas „viel“ an Arbeit wurde und der Spaß auf der Strecke blieb.
Auf der vergangenen Mitgliederversammlung und Jahrestagung konnte ich mich schon von vielen bekannten Gesichtern und Menschen verabschieden, mit denen ich durch die vergangenen Jahre gegangen bin – gemeinsames Lachen, Haare raufen, Meckern über bestimmte Institutionen (ich schreib nicht welche…) und auch kreativ sein, gemeinsam nach Lösungen suchen und immer wieder Spaß an den Dingen haben…
Allen, mit denen mich so vieles verbunden hat, möchte ich hier „Tschüss“ sagen! Ab dem 10. Juli beginnt mein Urlaub und im Anschluss starte ich mit viel Vorfreude und sicher auch ohne Langeweile in die ganz große Freizeit!
Gerti Ginster-Hasse